„Wie man unsterblich wird“ auf WDR5

[Edit: Oops. Da habe ich doch glatt vergessen, diesen Beitrag zu veröffentlichen. Dabei ist der definitiv zu schade zum Gelöschtwerden. Und das Hörspiel gibt’s ja im Übrigen auch auf CD.]

Am Pfingstwochenende 2019, genauer am 9. & 10.6., ist auf WDR5 (19:04) die Wiederholung eines absoluten Lieblingsprojekts zu hören. In zwei Teilen wird das WDR-Kinderhörspiel WIE MAN UNSTERBLICH WIRD nach dem absolut herausragenden Roman von Sally Nicholls ausgestrahlt.

Das war eines dieser Projekte, bei denen man von der ersten Minute an weiß, dass etwas Großes entsteht. Eines, wie man es nur alle paar Jahre in die Finger kriegt: bedeutsam, berührend, bleibend und seinerzeit daher mit quasi jedem deutschen Hörspielpreis ausgezeichnet.

WIE MAN UNSTERBLICH WIRD
WDR 2009
Hörspielbearbeitung: Karlheinz Koinegg

Komposition: Andreas und Matthias Hornschuh

Regie: Angeli Backhausen

Redaktion: Ulla Illerhaus

>>“Ich heiße Sam. Ich bin elf Jahre alt. Ich sammle Geschichten und interessante Tatsachen. Wenn du das hier hörst, bin ich vermutlich tot.“ Hallo?! Ein Hörspiel über einen Jungen, der nicht nur so gut wie tot ist, sondern vielleicht sogar tatsächlich stirbt? Okay, es war zuerst ein Buch. Sally Nicholls hat die komische, todtraurige Geschichte des elfjährigen Sam und seines Freundes Felix erzählt, die beide an der unheilbaren Krankheit Leukämie leiden und trotzdem ihren Humor nicht verlieren. „In Büchern geht es doch immer nur um Kinder, die die Welt retten oder solche, die in der Schule verprügelt werden. Über uns würde ja keiner schreiben.“ Genau! Deshalb schreibt Sam lieber gleich selber auf, was er darüber denkt.<< (WDR)

WDR-Seite mit Höreindruck: https://kinder.wdr.de/…/h…/wie-man-unsterblich-wird-104.html

Eine kleine und ganz objektiv betrachtet vollkommen berechtigte Lobhudelei findet man hier beim OhrCast 89-2: https://www.youtube.com/watch?v=vzzPwk6WxYI#t=22m52s

Weitere Infos: http://www.hoerspieltipps.net/ohrcast/ohrcast89.html

Das Hörspiel wurde von Igel Records auf CD veröffentlicht.

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Übrigens: Wer an Leukämie erkrankt, dessen Leben hängt davon ab, ob ein passender Stammzellenspender gefunden wird. Wer mich ein bisschen kennt, der weiß, dass mir das nicht nur wegen dieses Hörspiels am Herzen liegt.
Bei der DKMS, kann man sich typisieren lassen. Kost nix, tut nicht weh, rettet Leben. Machen!

Alles neu. Oder: Umbruch ist immer.

März 2018. Hinter mir liegt eine Zeit voller Höhen und tiefster Tiefen.

Als ich im Frühjahr 2015 entschied, ein Sabbatjahr vom Komponieren zu nehmen, um mich mit voller Kraft der Politik und dem Erkenntnisgewinn widmen zu können, ahnte ich nicht, dass daraus zweieinhalb Jahre werden sollten. Sabbat, nicht Politik.

Von meiner Auszeit habe ich verschiedentlich berichtet, vor allem in Form von Vorträgen und Keynotes: Ich habe mich dem Digitalen gewidmet, in allen seinen Facetten. Informationelle Selbstbestimmung, Datenschutz & Datenautonomie, Medienregulierung, Kartellrecht, Plattformhaftung, Fake News & Hate Speech und, natürlich, Kultur und Urheberrecht. Ich habe für ecce eine qualitative Studie über die Folgen der Digitalisierung für die Kulturschaffenden geschrieben, habe Bundesjustizminister Heiko Maas auf der

Urheberkonferenz 2015
MH @ Urheberkonferenz 2015, foto: Initiative Urheberrecht

Urheberkonferenz 2015 erklärt, wovon musikalische Urheber leben (von Lizenzen und Nutzungsvergütungen und mithin von der GEMA und nicht etwa „vom Komponieren“), habe unterrichtet, getalked und moderiert  – in Brüssel, Krakau, Cannes, Berlin und Köln und sonstwo. 
Und ich bin gereist; Frankreich, Polen, Belgien, Niederlande, Schottland & UK, New York und vieles mehr lag auf dem Weg.

Als ich im Herbst 2016 nach einer letzten Reise wieder in mein altes Leben zurückkehren wollte, war das plötzlich verschwunden. 
Ich will und werde das an dieser Stelle nicht vertiefen, nur so viel: Bei meiner Frau wurde Leukämie diagnostiziert und ich habe mich, mit allem, was mir zur Verfügung stand, mit ihr in den Kampf gegen diese unbegreifliche Krankheit geworfen. Den Kampf haben wir verloren; seit November 2017 bin ich Witwer.

Ich muss nun, wohl oder übel, mein Leben neu strukturieren, teils gar neu (er)finden. Das betrifft notwendigerweise auch meinen Beruf, bzw. meine vielen Berufe … Ich bin froh und sehr dankbar, das Jahr mit zwei Kompositionsprojekten zu beginnen, einem fürs NDR Fernsehen und einem für den WDR Hörfunk. Dazu später mehr.
Zugleich habe ich meine Studioräume in der Dasselstr. gekündigt und bin dabei, meine gesamte Arbeitsumgebung in meine Wohnung zu verlegen (Foto). Falls also jemand Räume in Köln sucht …
Halbwichtiges wie eine neue Website muss warten. Das hier ist immerhin ein Versuch sichtbar zu bleiben.

STC-Programmleitung 2016
STC-Programmleitung im Sommer 2016

Im Januar bin ich nach fast 15 Jahren bei SoundTrack_Cologne ausgestiegen. Das ist der Schlusspunkt einer längeren Entwicklung und keineswegs (m)einer akuten Krise geschuldet. Ich werde aber selbstverständlich auch weiter politisch aktiv sein; ich kann ja gar nicht anders. Sehr gerne lasse ich mich für Werkstattgespräche oder Podiumsdiskussionen als Moderator einladen. Auch in der Hinsicht gibt es bereits einige attraktive Aussichten auf das Jahr, das längst kein Neues mehr ist.

Soviel für den Moment. 
Eines möchte ich abschließend nicht versäumen zu sagen: Ich habe im vergangenen Jahr, unter denkbar schlimmen Bedingungen, so viel Gutes erlebt, Loyalität und Freundschaft von so vielen, durchaus auch unerwarteten Seiten erfahren, dass ich schlicht und ergreifend zutiefst dankbar und wahnsinnig berührt bin.
Ich weiß schon, warum ich mich seit langem mit soviel Energie für die Menschen einsetze: Sie sind es wert!

Lasst Euch helfen, wenn Ihr’s braucht, helft anderen, wenn Ihr könnt und, nicht zuletzt, werdet Organspender und lasst Euch typisieren! Es sind ganz kleine Entscheidungen, die Großes bewirken können.